Direkt zum Seiteninhalt
RÜCKBLICK
19-22. September 2021  -  4 Tagesfahrt nach Tirol
      
Mit dem Kulturkreis Ranstadt auf Reisen
Tirol und der Chiemsee waren Ziel einer 4-Tagesfahrt des Kulturkreises Großgemeinde Ranstadt. Quartier bezog die Gruppe im Vital-Hotel Berghof in Erpfendorf in den Kitzbüheler Alpen.
Am ersten Tag stand ein Ausflug an den Chiemsee auf dem Programm. Mit dem Bus in Prien angekommen, fuhren die Teilnehmer mit einem Linienschiff zur Fraueninsel. Auf der auto- und fahrradfreien Insel wohnen etwa 250 Einwohner in rund 50 Häusern.
Erste Station des Spaziergangs mit einer Inselführerin war das Benediktinerinnenkloster Frauenwörth, das 782 von Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet wurde. Nachdem das Kloster von 1803 bis 1836 aufgehoben war, widmeten sich die Benediktinerinnen ab 1837 der Mädchenerziehung, die bis 1995 betrieben wurde. Heute leben noch etwa 20 Ordensfrauen im Kloster.
Die Kirche Mariä Opferung stammt aus dem 11. Jahrhundert. Erwähnenswert sind das Netzrippengewölbe und die Barockaltäre. Der vor der Kirche befindliche Campanile, ein frei stehender Glockenturm, zählt zu den Wahrzeichen des Chiemgaus. Sehenswert ist auch die dem Kloster vorgelagerte karolingische Torhalle aus der Frühzeit des Klosters. In der Inselmitte stehen zwei vermutlich mehr als 1000 Jahre alte Bäume, die Tassilolinde und die Marienlinde.
Nach dem Rundgang, bei dem besonders die hübschen Häuser und die liebevoll gepflegten Gärten mit ihren in allen Farben blühenden Blumen gefielen, wurde in einem Lokal eine Mittagspause eingelegt, bevor das Schiff die Teilnehmer zur Herreninsel brachte.
Zu Fuß oder mit der Pferdekutsche gelangte die Gruppe zum Neuen Schloss Herrenchiemsee.
1873 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Herreninsel als Standort für sein neues Schloss. Fünf Jahre später wurde mit dem Bau begonnen, der ein Abbild des Versailler Schlosses werden sollte. Die  Arbeiten endeten mit dem Tod des Königs 1886, der die bis dahin fertiggestellten königlichen Repräsentations- und Wohnräume nur wenige Tage bewohnte. Das Gebäude blieb in weiten Teilen unvollendet.
Bei der Führung durch die königlichen Repräsentations- und Wohnräume sind das Prunktreppenhaus mit einer modernen Glasdachkonstruktion, das Paradeschlafzimmer und die Große Spiegelgalerie hervorzuheben, die durch ihre Einzigartigkeit und verschwenderischen Fülle beeindrucken. Auch die Gartenanlage mit ihren Brunnen und Wasserspielen, den zwei großen Bassins und Blumenbeeten wurde der französischen Anlage nachempfunden.
Mit vielen neuen Eindrücken wurde die Rückfahrt zum Hotel angetreten. Bei einem Tiroler Abend mit Musik ließ man den Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag wurde die Gruppe zur Führung auf der Festung Kufstein erwartet. Zu Fuß oder mit der Panoramabahn konnte der Aufstieg zu eines der bedeutendsten historischen Denkmälern Tirols bewältigt werden.
1205 erstmals urkundlich erwähnt, befand sich die Festung Kufstein als Schauplatz vieler kriegerischer Auseinandersetzungen häufig im Brennpunkt der Geschichte und war heiß umkämpftes Objekt zwischen Bayern und Tirol. Erst 1814 kam Tirol wieder unter österreichische Herrschaft. Die Festung wurde 1924 von der Stadt Kufstein erworben und ist nach der Komplettsanierung der historischen Substanz sowie Errichtung der Panoramabahn und des Besucherzentrums ein viel besuchtes touristisches Ausflugsziel.
Im Bürgerturm befinden sich die 4948 Orgelpfeifen der größten Freiluftorgel der Welt, der Heldenorgel, während der Spieltisch am Fuße der Festung untergebracht ist. Täglich um 12 Uhr spielt ein Organist zur Erinnerung an alle Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen und mahnt zum Frieden in der gesamten Welt.
Auf der Weiterfahrt wurde bei einem Zwischenstopp der „Lustige Friedhof“ in Kramsach besucht. Nach jahrzehntelanger Sammeltätigkeit wurde 1965 der private Museumsfriedhof angelegt. Die über 100 Grabkreuze mit kuriosen und humorvollen Inschriften wurden vor allem aus dem deutschsprachigen Alpenraum zusammengetragen. Begraben ist hier allerdings niemand.
Nächste Station war Rattenberg am Inn, 1254 erstmals urkundlich erwähnt, und bekannt für seine glasverarbeitenden Betriebe. Durch die verkehrsgünstige Lage sowie die Innschifffahrt kam dem Ort bereits im Mittelalter eine große Bedeutung als Zollstelle und Warenumschlagplatz zu.
Bei einer Führung lernten die Teilnehmer die Sehenswürdigkeiten der mit ca. 400 Einwohnern und knapp 10 ha Fläche kleinsten Stadt Österreichs kennen. Rattenberg verfügt über eine schöne Pfarrkirche mit nennenswertem Annenalter und Gewölbefresken, ein ehemaliges Augustinerkloster und vor allem ein einzigartig erhaltenes mittelalterliches Stadtbild. In den Nagelschmiedhäusern aus dem 12. Jahrhundert wurden bis 1912 Nägel geschmiedet, heute beherbergen sie das Handwerkskunstmuseum. Das Augustinermuseum mit Tiroler Kunstschätzen aus neun Jahrhunderten wurde schon mehrfach ausgezeichnet.
Am nächsten Tag wurde auf der Rückreise das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee besucht. Seit 2007 wurden im altbayerischen Dorf verschiedene historische Gebäude detailgetreu wieder aufgebaut und bieten Einblicke in die Kultur, Tradition und Handwerk des bayerischen Oberlandes. Mit den kompetenten Museumsführern begaben sich die Teilnehmer auf eine beeindruckende Zeitreise durch die Vergangenheit und gewannen tiefe Einblicke in den Alltag der Bauern des 18. und 19. Jahrhunderts.
Nach einer Stärkung im Biergarten und einem Besuch des Museumsladens, in dem u.a. das auf dem Gelände zuvor gebackene holzofenfrische Brot verkauft wurde, konnte die Heimfahrt fortgesetzt werden.
 
Erpfendorf
Chiemsee
Hotel Abend
Kufstein
Rattenberg
Freilichtmuseum
Heimfahrt
Zurück zum Seiteninhalt